Bis auf die beiden Vinyl-Reissues der „Some Things never change“ und der „Monday Morning`s alright for Party“ (sowie die Split 7″ mit Sperm8) enthalten alle Tonträger von uns auch die Songtexte – im Booklet (CD) oder als Beiblatt (Platten). Aber in Zeiten von streaming und youtube-Beschallung liefern wir hier für die Interessierten alle Texte der Lieder, die auf unseren eigenen Veröffentlichungen erschienen sind (Ausnahme: Die Bonustracks der „Some Things never change“-DoLP und manche Coverversionen), auch der 7″es. Bei den CDs als Fotos der originalen Booklets/Beiblätter. Bei den beiden 12″ Schallplatten, den neuesten Veröffentlichungen, dann aufgrund der Größe der Beiblätter als reine Texte. Auch hier: Viel Freude beim Stöbern! Es geht von Alt nach Neu:




Gegen die Wand
Ich weiß jetzt schon: Es geht wieder schief
So wie es das letzte Mal ablief
Br.: Also lass mich bloß in Ruhe, und sei jetzt endlich still
Weil ich mich mal wieder wissentlich ins Unglück stürzen will
Ref.: Ich fahr jetzt und immer öfter – Gegen die Wand
Lieber Erster sein als Letzter – Gegen die Wand
Als Schnellster und als Bester – Gegen die Wand
Fahr ich jetzt und immer öfter – Gegen die Wand (4x)
Ob es langsam anfängt, mich zu stören
Weiß ich nicht – sonst würd` ich ja aufhören
Was ich tun sollte lass ich sein
Und was ich lassen sollte, da stürz` ich mich rein
Br.: Warum ich nicht klüger werde? Weil ich nicht anders kann
Weil mir dabei von euch keiner hier das Wasser reichen kann
Br.: Und das Ende der Geschichte ist mir bereits bekannt
Nur dieses eine Mal noch: Durch oder gegen die Wand
Aufrecht gehen
Glaubst du an den anderen Weg, gehst du hier nicht mit?
Machst du, auch wenn`s unbequem ist, einen kleinen Schritt?
Bist du keiner, der sein Leben auf Lügen bauen will?
Ist durchkommen ohne anzuecken nicht dein Ziel?
Traust du dich dir vorzustellen was unvorstellbar klingt?
Sagst du deine Meinung, auch wenn`s Nachteil für dich bringt?
Soll nicht nur mit dir, sondern durch dich was geschehen?
Wenn du nicht umfallen willst, musst du aufrecht gehen
Ref.: Aufrecht gehen (2x) – Zeit, an den Rädern mal selber zu drehen
Aufrecht gehen (2x) – Zeit, neue Wege zu bauen und zu gehen
Hast du dich noch nicht an Ungerechtigkeit gewöhnt?
Nimmst du es nicht hin, wenn man die Schwachen noch verhöhnt?
Soll nicht nur mit dir, sondern durch dich was geschehen?
Wenn du nicht umfallen willst, musst du aufrecht gehen
Br.: Dann passt du nicht hierher, doch dann bist du ganz normal
Und auch nicht naiv, ganz bei Trost allemal
Die vom Bücken krank werden kannst du nicht verstehen
Bist du auch nur ein Mensch, musst du aufrecht gehen
Wenn der Fluss voll Whiskey wär`
„Live fast, die young“ war früher – wir sind aufgewacht
Aus dem Traum der großen Freiheit; denn wir haben gedacht
Dass wir neu sind und unfehlbar, einzigartig und bereit
Alle Welt und uns befreien können; und Unsterblichkeit
Mit dem Heute sich verbrüdert, über morgen nur gelacht
Unser Leben war ein Schnappschuss, permanente Samstagnacht
Und ich glaub`, es sind die Jahre, die verfliegen wie der Wind
Weil wir übermenschlich sein wollten und doch nur Menschen sind
Ref.: Wir glaubten fest daran, dass wir unverwundbar sind
Dass es groß sei, wenn der Fluss voll Whiskey wär`
Dass die Zeit stillsteht, wenn wir unverwundbar sind
Dass es groß sei, wenn der Fluss voll Whiskey wär`
Wem wollt` ich etwas beweisen? Immer leicht zu leben ist schwer
Und ich glaubte stets, ich laufe hinter irgendetwas her
Und ich glaub`, es sind die Jahre, die verfliegen wie der Wind
Weil wir übermenschlich sein wollen und doch nur Menschen sind
Br.: Kein Grund zu klagen und lamentieren
Wer dazu gewinnt, kann auch etwas verlieren
Oder zu fragen: Was wird passieren?
Ich brauch` keine Flüsse zum Ertrinken und Erfrieren
Pay to Play
Hurra, Hurra – Euer Leben ist perfekt
So habt ihr euch es ausgemalt
Glaubt ihr echt, dass Wachstum grenzenlos sein kann?
Dass ihr keinen Preis bezahlt?
Smogalarm für Endlos-Mobilität
Verstrahltes Land für Energie
Allergien für bequemen Plastikfraß
Rückverblödung für die Media-Kratie
Br.: Und ein altes Lied von Freiheit
Geht mir nicht mehr aus dem Sinn
Weil ich erst, wenn ich nicht mehr
Auf Kosten anderer leb`, frei bin
Ref.: Nur Pay to Play – Euer ganzes Leben lang
Billig ist geil – auf Kosten von dem Boot
Das im Mittelmeer versinkt
Euer Sicherheitsgefühl auf Kosten von
Jedem, der dabei ertrinkt
Hurra, Hurra – Hurra, wir leben noch
Hurra, Hurra – Die Schule brennt
Doch die Rechnung ist geschrieben, unterwegs
Auch wenn ihr nichts hören wollt: Die Zeit verrennt
Papier in Feuer
Alle meine Wege, wohin ich auch geh`
So bedeutsam und lang für mich
Sind Papier in Feuer, führen sie mich nicht zu dir
Immer wieder und sicherlich (2x)
Alle meine Pläne, was ich machen will
Immens wichtig und groß für mich
Sind Papier in Feuer, führen sie mich nicht zu dir
Immer wieder und sicherlich (2x)
Br.: Ob ich nun gehe, haste, laufe
Mich selbst vor mir hertreib`
Ob ich nun renne, strauchel`, fall`
Oder ganz einfach stehen bleib`
Wie Papier in Feuer lösen sie sich auf in Nichts
Bist du nicht das Ziel für mich (2x)
Br.: Ob ich nun hoffe, zweifele, hadere
Mir ganz sicher bin
Oder im Kreis lauf`
Mit Bestimmtheit oder ohne Sinn
Alle meine Absichten, gut oder auch nicht
So ernsthaft und echt für mich
Sind Papier in Feuer, führen sie mich von dir weg
Bleiben folgenlos und lächerlich (2x)
Stromgitarrenwelt
Kabel rein, Topteil an, jeder Knopf auf Zehn
Keine Zeit mehr zu verlieren, anzählen und aufdrehen
Br.: Denn das Leben ist kein Ponyhof und auch kein Totenwald
Und was eben gerade brandneu war, ist morgen schon alt
Ref.: Komm mit in die Stromgitarrenwelt
Die größte unserer kleinen Welt
Sag ja zur Stromgitarrenwelt
In der nie der letzte Vorhang fällt
Türen auf, Sachen rein, es geht wieder los
Ständer auf die Füße, und die Trommeln auf den Schoß
Br.: Unser Leben sind sechs Saiten, die vibrieren so lang es geht
Unser Universum, parallel zur Realität
In unserer / der schönen Stromgitarrenwelt (4x)
Br.: Unser Leben sind sechs Saiten, die vibrieren so lang es geht
Nach dem Gig ist vor dem Gig, es ist nie zu spät
Farben
Ich bin schon wieder hier, bin ganz nah bei dir
Ich besuche dich am liebsten, wenn du ganz alleine bist
Ich erwisch dich kalt, gehe nicht so bald
Und ich bin mit ziemlich sicher: Du hast mich schon lang vermisst
Weil du so alleine bist, hast du mich schon lang vermisst
Ref.: Alle Farben mischen sich zu grau (4x)
Was dein Kopf auch tut, ich kenn` dich zu gut
Find` den Schalter deiner Seele, knips` die Lichter einfach aus
Deine Depression, wie ein stummer Ton
Saug` ich alle Energien, Mut und Kraft aus dir heraus
Alles Feuer aus dir raus, bis zum letzten Funken raus
Br.: War die Welt vorher bunt, hatte Spaß seinen Grund
Ist jetzt alles nur noch grau
Kann mich nicht mehr bewegen, mehr freuen und aufregen
Denn mein Innerstes ist grau
Konnt` ich Lächeln verstehen, Liebe in Augen sehen
Sind Gesichter bloß noch grau
Schwamm ich vorher ins Licht, so versinke ich jetzt
Im grauen Sog
(Immer schön) Authentisch bleiben
Bist du klug und weise oder ignorant und dumm?
Bist du alt und fühlst dich jung, oder andersrum?
Bist du immer nur dagegen oder Stütze des Systems?
Bist du lieber Teil der Lösung oder eher des Problems?
Ref.: Immer schön authentisch bleiben (2x)
Auch wenn du ein Arschloch bist
Bist du Philanthrop oder bist du gern ein Schwein?
Rettest du Witwen und Waisen oder lässt es lieber sein?
Bist du Held der Arbeit einer Arbeiterpartei?
Willst du bloß Karriere oder „Arbeitslos und Spaß dabei“?
Trinkst du Sekt oder Selters, ist dein Leben eine Qual?
Findest du dich super oder ist dir alles scheißegal?
Einsatz verpasst
Was du tust, passt nie – keine Melodie
Du fängst jeden Tag was Neues an, doch du weißt nicht, wie
Du hast nichts erzählt, weil der Text dir fehlt
Keine Worte, nie die richtigen – jedes Ziel verfehlt
Ref.: Denn dein Leben ist ein Lied, das du vergessen hast
Weil du jeden Tag deinen Einsatz verpasst
Aus dem Takt, einmal raus und nie wieder rein
Und so läuft es ohne dich ab
Br.: Es wird dir fremder, jeden Tag
Doch du bist nicht dabei
Du bist einfach nicht dabei
Jeder Weg zu steil – und kein Soloteil
Null Beachtung, jedenfalls glaubst du das, wird dir zuteil
Alle Züge fort – ohne Schlussakkord
Das, was zählt, hast du verpasst – wie hier, so an jedem Ort
Ref.: Denn dein Leben ist ein Lied, das du vergessen hast
Weil du jeden Tag deinen Einsatz verpasst
Aus dem Takt, einmal raus und nie wieder rein
Und so läuft es ohne dich ab
Ja, dein Leben ist ein Lied, das du vergessen hast
Weil du jeden Tag deinen Einsatz verpasst
Kein Refrain, Höhepunkt, nur Begleitmusik
Also läuft es ohne dich ab
Wohin es geht
Ref.: Lasst uns trinken auf all die
Die wir leider niemals kannten, in der Seele uns Verwandten
Auf die wir gewartet haben
Lasst uns trinken auf all die
Die Verblendeten und Blinden, die suchen und nie finden
Auf die stoßen wir jetzt an
Auf den Weltverbesserer, der sich selbst verflucht
Auf den Sisyphus, der es trotzdem täglich versucht
Die, die scheitern aber dennoch kämpfen ohne Unterlass
Lasst uns trinken auf all die! Und erhebt das Glas!
Ref.: Lasst uns trinken auf all die
Die Verhöhnten und Verkannten, die langsam Ausgebrannten
Die sich selber wertlos sehen
Lasst uns trinken auf all die
Sich im Schneckenhaus verkriechen, überall Gefahren riechen
Und nur noch im Kriechgang gehen
Auf den stillen Zweifler und den Hasardeur
Und auf den Verweigerer, auf den Deserteur
Auf die, die Grund dazu hätten und doch leben ohne Hass
Lasst uns trinken auf all die! Und erhebt das Glas!
Ref.: Lasst uns trinken auf all die
Sich im Selbstbetrug verstricken und langsam dran ersticken
Und die Welt nicht mehr verstehen
Lasst uns trinken auf all die
Die in Einsamkeit versinken und die niemals mit uns trinken
Ohne Schlüssel vor verschlossenen Türen stehen
Br.: Und auf die, die wir mal kannten
Und die wir mal Freunde nannten
Auf den einen, der uns versteht
Und auf das, was nie vergeht – Scheißegal wohin es geht
Ref.: Lasst uns trinken auf all die
Und die Chance nicht verpassen sie hochleben zu lassen
Und nicht weiter fragen wozu
Lasst uns trinken auf all die
Und morgen, du wirst sehen, wird die Welt sich um uns drehen
Und die Sonne noch dazu
Einmal um die Erde
Ich bau meine Burgen stets auf weichen Sand
Wenn die Fahrt mal frei ist, kommt gleich eine Wand
Meine Kartenhäuser bau ich in den Wind
Da wo schon die Reste von zehn anderen sind
Br.: Wenn ich immer schneller lauf `
Bleib ich trotzdem stehen
Und am allermeisten baue ich auf dich
Ich bau meine Luftschlösser wo Orkane wehen
Und sie sind zu hoch, ich kann sie selber nicht mehr sehen
Bleibt mal etwas stehen, reiß ich`s selber ein
Und wenn du mal Hilfe brauchst, werd` ich bei dir sein
Br.
Ref.: Ich renn` einmal um die Erde
Und ich weiß genau wohin
Ich renn` einmal um die Erde
Da wo ich gestartet bin
Einmal um die Erde
Viele freie Wege hab` ich gut verbaut
Mich überall da, wo`s keinen Sinn macht, umgeschaut
Ich hab` keine Pläne, und ich lad` dich ein
Auch beim nächsten sinnlosen Versuch dabei zu sein
Euch zu sehen
Hallo ihr, geht`s euch gut? Freut uns wirklich, euch zu sehen!
Ihr seid die, die immer ohne Namen in den Büchern stehen
Ihr seid wahlweise das Volk, oder ein Volk, oder mehr
Alles geschieht in eurem Namen, das betont man immer sehr
Alle Macht liegt bei euch, doch was zu sagen habt ihr nie
Und in eurem eigenen Namen schickt man euch wieder in den Krieg
Ref.: Oh oh oh (2x)
Freut uns wirklich euch zu sehen!
Hallo ihr, geht`s euch gut? Was habt ihr denn so gemacht?
Habt ihr brav alle vier Jahre euer Galgenkreuz gemacht?
Denkt ihr manchmal daran wieviel ihr seid, in Land und Stadt?
Und wie man euch im Osten mit Glasperlen beschissen hat?
Ihr lebt still und bescheiden, und die, denen ihr vertraut
Haben sich in eurem eigenen Namen Paläste hingebaut
Br.: Ihr seid mal blinde Masse, ihr seid Wähler, Konsument
Man gab euch Millionen Rechte
Die ihr nie kriegt oder nicht kennt
Seid verhasst bei Rebellionen
Für Lichterketten gern gesehen
Freut uns wirklich euch zu sehen!
Zweierminderheit
Geht mir alle aus den Augen
Denn ich will euch nicht mehr sehen
Denn je mehr ich von euch höre
Desto weniger kann ich verstehen
Br.: Bist du auch auf meiner Seite? Dann sind wir schon zu zweit
Gegen Dummheit, Hass und Selbstzufriedenheit
Ref.: Wir sind ganz alleine hier – Zweierminderheit
Werte werden vorgeschoben
Empathie wird abtrainiert
Sündenböcke müssen brennen
Damit das Volk die Angst verliert
Sind wir wirklich ganz alleine? Oder kommt`s mir nur so vor?
Sind wir in der Eiszeit oder kurz davor?
Linoleum
Du singst ihnen heut` ein neues Lied
Über Ausbeutung und Geldgier und gegen Hierarchien
Wir sorgen dafür, dass alles bleibt wie`s ist
Du spielst deine Rolle prima – Weißt du für welches Team?
Br.: Du spielst für uns! Du spielst für uns!
Lass sie glauben, die Rebellion sei nicht mehr weit
Du spielst für uns! Du spielst für uns!
Wonach riecht und schmeckt die Zeit?
Ref.: Linoleum
Und sie warten in alle Ewigkeit
Wir haben Mehltau übers Land gelegt
Mit Unterhaltung und Konsum haben wir die Massen in der Hand
Tobt euch aus, das beruhigt die Minderheit
Unsere Uhren ticken endlos, repressiv und tolerant
Br.: Du spielst für uns! Du spielst für uns!
Lass sie glauben, der große Aufschrei sei nicht weit
Du spielst für uns! Du spielst für uns!
Wonach riecht und schmeckt die Zeit?
Ref.: Linoleum
In den Korridoren geht die Zeit nicht rum
Herrscht die Apathie, und sie riecht nach Linoleum
In den Chefetagen sitzen wir herum
Die Banalität der Macht riecht nach Linoleum
Ref.: Linoleum
Und sie warten in alle Ewigkeit
Tausend Fäuste
Ich war in einer Stadt, ging in der Dämmerung nochmal raus
Und scheinbar gingen außer mir auch andere aus dem Haus
Ich bog um eine Ecke, und da sah ich sie schon stehen
Ich kannte sie von Bildern, und nun hatte ich sie gesehen
Sie schrien, dass Deutschland deutsch bleibt
Und den Deutschen nur gehört
Und dass der, der nicht wie sie denkt oder aussieht, hier nur stört
Manche trugen Nazi-Fahnen, ohne Scheu, ich dachte mir:
Wie kann sowas ohne Widerspruch hier sein? Wir brauchen hier:
Ref.: 1000 Fäuste
Br.: 1000 Fäuste für die Zukunft, 1000 Fäuste in der Luft
1000 Fäuste werden täglich immer mehr
Zu zeigen dass Vielfalt, Toleranz und Menschlichkeit regieren
Um klarzustellen: Ihr seid weniger, wir sind mehr
Viele sahen ganz normal aus, doch sie machten sich gemein
Mit Faschisten, und dann können die anderen auch nicht besser sein
Wer von Wut und Hass und Ängsten vor sich hergetrieben wird
Hat sich selbst und seine Blutbürgerparolen diskreditiert
Doch dann spürte ich von Ferne positive Energie
Ihre Chöre wurden immer lauter, und dann sah ich sie
Eine bunte Menschenmenge, gut zehn Mal so viel und mehr
Und ich reihte mich gleich ein, denn was ich sah, gefiel mir sehr
Ich bleib dabei
Hab mich fast verlaufen, mich verzettelt und verfahren
Immer auf der Suche, ohne Ziel und ohne Plan
Dann kam alles anders, und nun gehe ich
Meinen Weg – und wenn er dir nicht passt
Ist er doch klar für mich
Und alles andere ist schon lange scheißegal
Ref.: Du kannst mir tausendmal erzählen
Es habe sich alles verändert
Nichts sei sicher, nichts gewiss
Aber ich, ich bleib dabei
Du kannst mir noch so oft erzählen
Ich muss mich täglich neu erfinden
Kein Bedarf – Unkenntlichkeit geht ohne mich
Ich bleib dabei
Ich bleib dabei (8x)
Ich muss nicht PC sein, um Faschismus abzulehnen
Und ich brauch kein Netz, um Ungerechtigkeit zu sehen
Bessere Welt – Visionen, sagst du, sind vorbei
Und vielleicht hast du ja Recht, doch ich, ich bleib dabei
Nach dem großen Wurf
Der Himmel ist nun wieder klarer
Aller Ärger ist verraucht
Die Welt gesäubert von den Dingen
Die jeder will und keiner braucht
Der Planet hat wieder eine Zukunft
Der Beginn ist blank und rein
Mach dich bereit, wenn du dabei sein willst
Denn du wirst recht einsam sein
Ref.: In der neuen Zeit (4x)
Nach dem großen Wurf
So mancher hatte es noch überlebt
Als die Pilzformbomben fielen
Doch die Seuchen, die dann folgten
Waren des Guten leicht zu viel
Doch pass auf, Adam, hier im Paradies
Vielleicht bist du nicht allein
Denn wenn du ein Freund der Erde bist
Musst du ein Feind der Menschen sein
Amadou
Amadou verließ sein Hüttendorf, ließ Frau und Kind zurück
Um sie später nachzuholen in ein Land voll Glanz und Glück
Die Ersparnisse von Jahren an die Schlepper weggeschenkt
Um den Warlords zu entfliehen auf dem vergessenen Kontinent
Amadou ist Anfang 20 aber sieht wie 40 aus
Fing mit 10 an in der Mine, mancher kam nicht lebend raus
Land und Menschen ausgebeutet, Hilfen kamen niemals an
Raus aus Not und Bürgerkrieg, der ihm so viele Freunde nahm
Br.: Tausende, die treiben, auf dem blauen Ozean
Glücksritter der Sargschiff-Flotte kommen niemals an
Ref.: Tag für Tag – spülen die Gezeiten
Tag für Tag – ihr Gut an den Strand
Tag für Tag – seit Ewigkeiten
Wo man Amadou heut fand
Amadou war keine Meldung in der Tageszeitung wert
Weil ihr glaubt, dass Schreie nicht da sind, weil man sie nicht hört
Eine Festung für den Wohlstand, sinnlos und dem Ende nah
Amadou und all die anderen kamen nie und sind doch da
43215
Geht es wirklich nicht mehr schlimmer als jetzt?
Geht die Welt gerade unter?
Ziehen alle Drogen dich auch nicht mehr rauf,
Und deine Einsamkeit dich runter?
Br.: Dann tut uns das wirklich leid
Wir haben auch keinen Plan (Und wir spielen nur Musik)
Doch wir geben dir hier mal unsere Nummer
Denn das Ticket für dein Glück löst alleine du selbst
Doch für jeden anderen Fall
Ref.: Wähl einfach 43215
Schau uns an, können diese Augen lügen?
(Würden wir dir jemals Quatsch erzählen?)
Wir sind immer da für dich – oder auch nicht
Fühlst du dich so langsam selber wie tot,
Weil alle anderen das meinen?
Soll die Sonne jetzt dein Leben erhellen,
Und aus deinem Arschloch scheinen?
Punkrock Generation Gap
Du bist über 50 Jahre und hast alles gesehen
Selbst XY auf ihrer ersten Deutschlandtour
Auf dem Festival heut` bist du wegen der Reunion da
Alles andere ist Kommerz und Radio pur
Br.: Und ich spiel ein altes Riff mit neuer Liebe
Und ich frag mich wen es heut verbinden kann
Es wär leicht wenn alles, wie`s mal war, so bliebe
Doch du siehst dich um und siehst nur Fremde
Ref.: Punkrock Punkrock Generation Gap
Es ist sehr viel mehr als nur die Jahre
Punkrock Punkrock Generation Gap
Und als graue oder rote Haare
Du bist gerade 18 Jahre – der Punkrock, den du hörst
Ist von großen Bühnen und dem www bekannt
Auf dem Festival heut` siehst du ein paar alte Männer spielen
Und kannst nicht verstehen was man je an denen fand
Br.: Und ich spiel ein altes Riff mit neuer Liebe
Und ich frag mich wen es heut verbinden kann
Es wär leicht wenn alles, wie`s mal war, so bliebe
Doch ihr seht euch an und seht nur Fremde
Ref.: Punkrock Punkrock Generation Gap
Es ist sehr viel mehr als nur die Jahre
Punkrock Punkrock Generation Gap
Und als graue oder rote Haare
Trashmob
Wir laufen durch die Straßen, jeder kann uns hören
Klingeln Sturm und treten alle Türen ein
Reißen alle Fenster auf
Und lassen klaren, neuen frischen Wind herein
Br.: Eine Brise mit dem Duft von Aufbegehren
Mit dem Klang von Empathie und Menschlichkeit
Die nach Leben schmeckt, nach Liebe und sich wehren
Und nach einer neuen Zeit
Ref.: Heut oder niemals (3x)
Trashmob (2x)
Heut oder niemals (3x)
Trashmob, das sind wir (2x)
Und wir sind bei dir
Willst du nur staunend zusehen wie die Welt verrückt wird?
Sollen Hass und Gier die Fundamente sein?
Schau dich um, wir brauchen neue Säulen, die uns tragen
Du bist nicht allein
Br.: Eine Brise mit dem Duft von Aufbegehren
Mit dem Klang von Mut und Solidarität
Die nach Leben schmeckt, nach Liebe und sich wehren
Und es ist noch nicht zu spät
Ref.
Und wir sind bei dir, denn es ist an der Zeit, sie neu zu drehen
Und die alten Wege wollen wir nicht gehen
Denn sie werden markiert von all dem was uns zerstört
Und die Ellenbogen wollen wir nicht mehr sehen
Rest von deiner Wut
Du warst jung und konntest die, die wussten
Wo es langgeht, nicht verstehen
Stattdessen ließest du dir die Welt erklären
Von schwarzen scheiben, die sich drehen
Br.: Weißt du nicht mehr weiter
Hast du noch ein Lied
Das dich vorwärts trägt und mitnimmt
Immer weiter
Ref.: Seitdem packst du deine Welt in drei Akkorde
Und den Vierten für ein kleines bisschen Mut
Seitdem packst du deine Welt in drei Akkorde
Und den Vierten für den Rest von deiner Wut
Heute hast du ein paar Jahre mehr
Und ein Konto auf der Bank
Doch die Antworten stehen immer noch
Aufgereiht im Plattenschrank
Nie weg – Nie mehr!
Kaum zu glauben: Ihr wart eigentlich nie weg
Aber plötzlich seid ihr wieder am Marschieren
Um Schlaf zu rauben; um zu hassen, zu bedrohen
Und um neue Stärke allen zu demonstrieren
Br.: Die Frisuren neu, und die Lieder neu
Die Gesinnung in den Kleidern gut versteckt
Die Parolen neu, manche Gegner neu
Ist es immer noch derselbe braune Dreck!
Ref.: Lasst sie niemals mehr aufstehen
Neue Macht erlangen
Lasst sie niemals mehr aufstehen
Und erneut anfangen
Wieder neue Macht erlangen
Gut verkleidet distanziert ihr euch von Naziterror
Doch bleibt auf derselben Seite stehen
Und entscheidet, so wie damals, welches Leben wertlos ist
Über Bleiben oder Gehen
Br.: Die Frisuren neu, und die Lieder neu
Und der alte Hass als Angst getarnt
Die Parolen neu, manche Gegner neu
Aber wir sind wachsam und gewarnt!
Solang der Wind
Ich sitz da und stell den Fernseher an
Ich weiß nicht warum und wann
Eine Breaking News und dein Gesicht, es ist vorbei
Eine Stimme, die mir viel erzählt
Und die nicht nur mir jetzt fehlt
Mein Leben – und selbstverständlich warst du mit dabei
Ref.: Ich sag Tschüss und danke schön
Ich kann jetzt alleine gehen
Solang der Wind mich weiter vor sich hertreibt
Au revoir und vielen Dank
Für den Lärm und den Gestank
Solang der Wind mich/uns weiter vor sich hertreibt (2x)
Ich sah dich vor mir doch traf dich nie
Hing an deinen Lippen wie
Jemand, der so etwas suchte wie Identität
Und jetzt kommen keine Lieder mehr
Jedenfalls: Es freut mich sehr
Damals dich entdeckt zu haben, denn nun wär`s zu spät
Br.: Und ich lass mich immer weiter treiben
Und es geht schon länger ohne dich
(2x)
Du warst ein allgegenwärtiger Teil meiner Welt
Doch auch der wird zur Erinnerung
Ref.: Es ist viele Jahre her
Die Erinnerung fällt nicht schwer
Solang der Wind mich weiter vor sich hertreibt
Ist das wilde Leben aus
Gehen alle brav nach Haus
Solang der Wind mich/uns weiter vor sich hertreibt (2x)